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Datenübertragungsraten im Internet




Die Datenübertragung war schon immer ein großes Problem für den Onliner. Als vor etwa 10 Jahren die Akustikkoppler mit 300 Bit/s auf den Markt kamen, waren Doanloads von 1 MB Phantasievorstellungen. Gerade hat der Standard V.34+ (33 600 Bit/s) V.34 (28 800 Bit/s) abgelöst, als auch schon ein neuer Standard auf den Markt drängt. Durch Kombination von ISDN und Modemtechnik haben US Robotics und Rockwell zwei von einander unterschiedliche Standards geschaffen, die beide 56 Bit/s schaffen. Inzwischen soll eine Einigung erzielt sein.

Während Rockwell und US Robotics weiter um einen Standard für 56 Bit/s ringen, hat die Firma Motorola den Standard ADSL geschaffen. ADSL bedeutet "Asynchron Digital Subscriber Line" und bedeutet, daß die Daten über digitale Leitungen asynchron übertragen werden. Asynchron bedeutet, daß die Daten in eine Richtung schnell, in die andere langsamer übertragen werden. ADSL wird schon seit Jahren zur Verkabelung von WAN`s genutzt. Da die entsprechenden Geräte allerdings noch mehrere tausend Mark kosten, werden sie sich vorerst nicht im Massenmarkt etablieren. Motorola hat jedoch einen Chip entwickelt, der über Kupferleitungen 8 Megabit schafft, leider nur in eine Richtung. Bidirektional überträgt er aber immer noch 1 MBit/s. Da Motorola verlauten ließ, daß der neue Chip etwa 10-30 US$ kosten wird, könnte ADSL doch bald den Durchbruch schaffen.
Microsoft, Boeing und der Multi-Milliardär Craig McCaw planen den Aufbau eines weltumspannenden Satelliten-Netzwerkes, welches die Datenübertragungsraten in bisher ungeahnte Höhen treiben könnte. Doch die technische Realisierung des Projektes erscheint nur "angedacht", und Probleme gibt es viele. Eines der Hauptprobleme dürfte die Datenübertragung nach dem bisher existierenden Internet-Protokoll (TCP/IP) darstellen. Da jeder Datentransfer mit einer Vielzahl von einzelnen Übertragungen verbunden ist, dürfte sich die physikalisch bedingte Verzögerung bei der Übertragung von der Erde zum Satelliten nachteilig auswirken. Erhöhte Wartezeiten wären die Folge. Weiterhin ist bei den bisher bekannt gewordenen Plänen von Satelliten-Schüsseln und erdnahen Satelliten die Rede. Statische Satelliten-Schüsseln machen den Einsatz geostationärer Satelliten notwendig, die rund um den Äquator verteilt sind. Auch die bisher bestehenden TV-Satelliten sind so um den Erdball herum angeordnet. Da diese Satelliten ihre eigene Fliehkraft mit der Erdanziehungskraft auszugleichen haben, müssen sie ca. 36.000 Kilometer von der Erde entfernt über dem Äquator schweben. Nicht mehr und nicht weniger. Damit aber weit höher, als die von Teledesic angegebenen 450 Meilen! Satelliten in dieser Höhe müßten die Erde mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit als die der Erde umrunden, um nicht von der Gravitation einem vorzeitigen Erdkontakt zugeführt zu werden. Natürlich ist es grundsätzlich möglich, Satelliten auch mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten und niedrigerer Umlaufbahn auf den Weg zu schicken. Nur wäre es dann nicht möglich, eine feststehende Satellitenschüssel auf einen einzelnen Trabanten auszurichten.Selbst eine bewegliche, selbstausrichtende Schüssel wäre kaum in der Lage, einem Satelliten länger als wenige Stunden zu folgen. Man könnte das Problem dadurch lösen, daß die Daten der kleinen schnellen Satelliten an einzelne geostationäre Satelliten und erst dann zurück zur Erde übertragen würden.Dann wäre aber der Geschwindigkeitsvorteil bei der Übertragung in eine niedrige Umlaufbahn gänzlich zu vergessen. Die einzige Lösung bestünde darin, die Datenübertragung dynamisch genau den Satelliten zuzuweisen, die sich gerade über den Schüsseln der Empfänger befinden. Dies würde aber eine Netzwerkarchitektur erforderlich machen, die das Internet derzeit nicht leisten kann.
Das Projekt das unter dem Namen Teledesic läuft soll ab dem Jahr 2002 in Betrieb genommen werden und alle Regionen mit einem Internet-Anschluss versorgen können, also etwa Entwicklungsländer oder ländliche Gegenden, wo die flächendeckende Vernetzung eher unwahrscheinlich ist.
Infos gibt es im WWW unter http://www.teledesic.com.
Im Gegensatz zu diesem Mammutprojekt gibt es ein weiteres Satelliten-Projekt. So sollen etwa 10 geostationäre Satelliten eingerichtet werden, die den Datenstau über den Ozeanen mildern bzw. beseitigen sollen.



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